Wir sind wieder unterwegs, dieses Mal jedoch begleitet vom Brummen unseres Motors und begleitet von drei anderen Segelschiffen. Zum Glück kommt wenig später doch endlich noch Wind auf und jetzt ist unsere Jollity klar im Vorteil. Von den anderen Schiffen sehen wir bald nur noch kleine weisse Dreiecke am Horizont hinter uns. Trotz des leichten Windes ist die See heute topfeben. Dies ermöglicht es uns einen Zwischenhalt in einer sandigen Bucht umgeben von kleinen Klippen zu machen, die normalerweise kaum anlaufbar wäre, weil sie sehr exponiert ist. Der Swell (Wellen von weit her) wiegt uns kaum merklich hin und her und surft uns auf unseren SUP etwas unfreiwillig aber gekonnt an Land. Wäre die Welle auch nur ein klein wenig grösser, würde es hier schnell ungemütlich werden. Hier spazieren die Neuseeländer auf und ab und es wird trotz eisigem Wasser gebadet. Wir vertrampen uns unsere Füsse bei einer kleinen Runde durchs Dorf, verwachsener Wald und über die hohen Klippen.

Am nächsten Morgen geht es weiter, wieder versuchen wir möglichst viel Wind einzufangen, um unser 10 Tonnen schweres Zuhause durch den Ozean zu schieben. Dies gelingt anfangs ganz gut, aber leider nicht bis zum Schluss. So brummt der Motor bei der Einfahrt zum Fluss nach Whangarei wieder. Tatsächlich fahren wir noch vor der Einfahrt, scheinbar auf dem offenen Meer an einem Schiff vorbei, welches dort den Anker heruntergelassen hat. Wieso auch nicht? Wellen hat es ja momentan wirklich keine. Wir möchten jedoch den etwas geschüzteren Platz anlaufen, denn in der Nacht soll es wieder etwas Wind geben. In der Bucht stehen die gleichen Schiffe, mit welchen wir am Vortag gesegelt sind. Und kurz nach der Ankunft locken uns, trotz schlechtem Wetter, komische Geräusche aus dem Schiffsinneren. Es springen Delfine am Schiff vorbei und am nächsten Morgen früh reihen sich schwatzende Schwalben auf der Reling.

Es ist 9 Uhr. Wir müssen los, Fluss aufwärts. Es ist Mitte einlaufender Tiede, das heisst wir rauschen mit dem Strom das Delta hoch. Vor und hinter uns reihen sich wieder die gleichen drei Schiffe ein, was für ein Zufall. Oder eben auch nicht. Das wichtigste jedoch beim Timing ist, dass wir bei Hochwasser im Whangarei Stadthafen ankommen. Denn die letzten zwei Meilen sind nicht tief genug für unseren Tiefgang, ausser eben rund um Hochwasser. Für die Marina passieren wir noch ein Highlight der Neuseeländer, ihre einzige Hebebrücke für Schiffe. Nach Holland, für uns nichts Neues. Aber auch der Hafen erinnert uns an Holland, den er befindet sich direkt im Zentrum des kleinen Städtchens.
Hier kommen auch gleich die Velos richtig in Gebrauch, inklusiv neu genähten Velotaschen. Wir gehen einkaufen im Supermarkt und auf dem Gemüsemarkt, in Baumärkte, Bootsladen, Stoff Läden und so weiter. Wir geniessen es, endlich wieder alles zu bekommen und mühelos herumzukommen. Auch treffen wir hier wieder auf unseren alt bekannten Tom. Es gibt wieder einmal leckeren Speckpfannkuchen und sogar noch einen gemeinsamen Ausflug ins Kauri-museum.
Nach 3 Tagen Stadt müssen wir, wieder genau Mittags, raus aus dem Hafen. Es ist wieder Hochwasser. Denn am nächsten Morgen früh geht es an Land. Zusammen mit der Jollity!


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