Wir nehmen es gleich vorne weg: Wir machen eine Pause. Wir fliegen zurück in die Schweiz. Ihr stellt euch jetzt sicherlich die Frage nach dem warum, dem wie und dem wann.
Das Wann ist schon relativ klar. Wir wollen in der ersten Märzhälfte zurück sein und nicht vor Ende dieses Jahres wieder weiter segeln. Dies gibt uns einige Monate Zeit um hoffentlich zu Arbeiten und etwas Geld zur Seite zu legen um, wenn wir dann weiter Segeln, etwas mehr Flexibilität zu haben.
Und dies führt uns auch gleich zum warum. Und dies ist für uns nicht ganz so einfach zu beantworten, spielen doch dafür so viele Faktoren eine Rolle. Am Ende ist es wohl eine Kombination von vielen verschiedenen Faktoren, welche am Ende zu dieser Entscheidung geführt haben. Impulsgebend war wohl die Situation im südlichen Pazifik. Noch immer sind die Grenzen fast aller Inselstaaten, wegen Covid-19, für jegliche Besucher geschlossen. Nun sind es aber genau diese Inselstaaten, welche wir unbedingt besuchen wollen. Einzig Französisch-Polynesien, welches unser erstes Ziel wäre, lässt momentan Segler einreisen. Aber auch da ist die Situation nicht nur einfach. Weil seit bald drei Jahren kaum ein Schiff die Gewässer von Polynesien wieder verlassen hat, tummeln sich dort mittlerweile viel zu viele Segler und vor allem Segelschiffe. Das führt aktuell zu überfüllten Ankerplätzen und Spannungen zwischen Seglern und der lokalen Bevölkerung. Doch wird das nächsten Jahr besser sein? Wir haben keine Ahnung, hoffen aber natürlich, dass dieses Jahr doch zumindest einige Staaten weiter im Westen ihre Grenzen öffnen werden und es somit einem Teil der Segler ermöglichen würden, weiterzufahren. Und so kommen wir jetzt zurück zum Geld verdienen. Falls wir nämlich im Südpazifik, wegen geschlossenen Grenzen, stecken bleiben würden, hätten wir, mit dem aktuellen Budget, Schwierigkeiten einfach ein zusätzliches Jahr dort abzuwarten. Ein wenig zusätzliches Geld zur Seite legen zu können würde uns also auf jeden Fall auch in einem Jahr noch helfen, eine unerwartete Situation einfach meistern zu können.
Dies allein hätte uns aber wohl kaum von unserem Vorhaben abhalten können. Nein, wir freuen uns natürlich auch nach Hause zu kommen. Wir vermissen unsere Freunde und wollen unsere Familien wieder sehen. Wir haben lange Zeit nach den Bergen und ja sogar auf die Arbeit freuen wir uns im Moment. Unsere hart erworbenen Fähigkeiten mal wieder einzusetzen, um nicht alles zu vergessen, was wir gelernt haben. Und einfach mal wieder lange und warm duschen. Oder sich in der Nacht keine Gedanken über die Qualität des Ankergrunds zu machen. Nicht jeden Tag die Windprognosen studieren und zu planen wie wir jetzt die nächsten Tage am besten Segeln sollen und wo wir einen geschützten Ankerplatz finden. Ihr seht schon, wir sind auch ein wenig müde. Nach mehr als 1,5 Jahre voller Eindrücke und Erlebnisse braucht unser Kopf und Körper auch einfach mal eine Pause. Und so glauben wir, dass wir nächstes Jahr, mit sehr viel neuem Elan, das Reise auch viel mehr geniessen können.
So bleibt jetzt wohl noch die Frage nach dem wie. Ganz genau wissen wir das noch nicht. Der Plan ist, das Schiff zurück in die USA zu segeln und dort an Land zu stellen. Wo genau wir das machen sind wir noch am Abklären. Dazu gehört es verschiedene Werften anzufragen, ob Platz ist, mit unserer Versicherung zu schauen, ob wir das Schiff im Hurrikan-Gebiet stehen lassen können und vieles mehr. Sobald alles in die Wege geleitet ist, machen wir das Schiff klar für den Winter und den feuchten Sommer und fliegen nach Hause. Im Moment sind wir auf der Suche nach einer Arbeit, in der Hoffnung eine Anstellung zu finden bevor wir zu Hause sind. Erst wenn unser Arbeitsort einigermassen klar ist, werden wir uns um unsere Wohnsituation kümmern. Falls jemand von euch Lesern eine Arbeitsstelle für uns (Material & Verfahren Ingenieurin / Chemielaborantin oder Medizintechnik Ingenieur) sieht, sind wir natürlich über jeden Tipp froh. Ansonsten freuen wir uns natürlich sehr darauf bald viele von euch wieder treffen zu dürfen und sagen somit:
Bis bald!
P.S. Diesen Blog werden wir natürlich nicht ganz so regelmässig updaten können, wenn wir nicht mehr unterwegs sind. Wir werden trotzdem versuchen ab und zu etwas zu schreiben und es gibt auch immer noch viele Bilder unserer Reise, welche wir noch nie gezeigt haben.
1 Comment
P. Alt · February 5, 2022 at 4:21 pm
Ihr macht das genau richtig. Auf jeder langen Reise – egal ob zu Wasser oder zu Land – braucht es solche Pausen.
Innehalten, das Gewesene Revue passieren lassen, das Zukünftige planen und vorbereiten sowie danach mit voller Kraft und Energie wieder vorangehen.
Schön, dass Ihr uns mit diesem Blog an Euren Erlebnissen teilhaben lässt.
Béatrice und Peter