Unsere Zeit in der Werft hat ungefähr ein Spannungsbogen wie ein Film:
Aller Anfang läuft super, schönes Wetter, kaum Wind, nette Begrüssung von der Marina und Werft. Dann kommt das wohl interessantesten und genialsten Gefährt, dass unsere Jollity je angehoben hat. Sehet am besten selbst:

Zudem läuft alles wie am Schnürchen, die Jollity rast fast in die Hochdruckreinigung und steht wenige Minuten später, bereits mitsamt gesicherter Leiter, für uns bereit. Und dies ohne ein Wort der Nachfrage.
Nun nimmt das Drama langsam Fahrt auf: Bereits am Nachmittag beginnt der Regen. Nicht besonders nützlich, wenn das einzige Ziel, das neu Streichen des Unterwassers ist. Der Grund wieso das gemacht werden muss, ist jetzt, wo die Jollity an Land steht klar. Vom alten Antifouling ist spätestens nach der Hochdruckreinigung nichts mehr vorhanden. Und da die Neuseeländer heikel sind wegen des Bewuchses , muss dieses also definitiv erneuert werden. Unserer Segelgeschwindigkeit wird damit aber bestimmt auch kein Schaden zugefügt. Zurück zur Arbeit: Schleifen, dann streichen, bei Regen beides nicht wirklich machbar. Trotzdem schaffen wir, dank kurze Phasen mit Sonnenschein, bis Dienstag das ganze Unterwasser anzuschleifen. Dann der nächste Dämpfer: am Dienstagmittag erfahren wir, dass das bestellte Antifouling nicht rechtzeitig ankommt. Am Abend geht Jonas nochmals nachfragen und erfährt, dass sie ausverkauft ist. Nachdem uns zuvor 5 Tage lang versichert wurde, dass das Paket mit der Farbe unterwegs zu uns ist. Das Drama scheint seinen Höhepunkt zu erreichen. Die Stimmung ist im Keller.

Da für unser Aluminiumboot nur zwei Produkte infrage kommen, versuchen wir am nächsten Morgen das andere zu organisieren.  Dies ist gut erhältlich, in Rot oder Schwarz. Sehr unpassend zu Jollity. Eigentlich hätten wir gerne Weiss, wenn es denn gar nicht geht, aber wenigstens Blau oder Grün. Wir sind kurz davor, mit einem Mietauto nach Opua zufahren, wo zwei Kübel unserer Wunschfarbe für uns reserviert wären. Doch plötzlich meldet sich der Yachtshop wieder. Seit dem Malheur mit der nicht gelieferten Farbe, scheinen sie alle Hebel in Bewegung gesetzt zu haben und jetzt seinen anscheinend in Whangarei zwei Kübel für uns abholbereit und sogar bereits bezahlt. Statt 3h Autofahren ist es also nur eine! Zudem ist grade die Werft Kollegin unseres Nachbarn in der Stadt und zwei Stunden später steht sie mit der Farbe bei uns am Schiff. Vielen Dank dafür! Trotzdem reicht es nicht mehr, den geplanten Einwasserungstermin am Freitag einzuhalten. Grund dafür sind die Zeiten, die wir zwischen zwei Anstrichen abwarten müssen und vor allem auch die Tatsache, dass es noch immer regnet. Wir verschieben also auf Montag.

So haben wir nun 4 gemütliche Tage Zeit, um zwei Lagen Antifouling zu streichen. 1 Anstich dauert ca. 1.5 Stunden. Das Einzige zu Organisieren ist, dass die Stützen nach zwei anstrichen verschoben werden, sodass diese Flecken auch noch Farbe abkriegen. Aber was machen wir mit dem Rest? Aus Langeweile reissen wir Projekte wie Rumpf polieren, Gerätehalter und Rettungsinsel Box flicken, Lazybag erneuern (Stoff reisst immer wieder) und anderes an. So sind wir bis Sonntagabend gut beschäftigt und freuen uns wieder ins Wasser zu kommen.
Ende gut, alles gut. Unsere Jollity schwimmt wieder fröhlich und strahlt auch dort wo man es kaum sieht in schönstem Weiss.


0 Comments

Leave a Reply

Avatar placeholder

Your email address will not be published. Required fields are marked *