Wir haben uns langsam an das unterwegs sein mit der Jollity gewöhnt. Daher ist wieder mal Zeit und Lust da, unseren letzten Erlebnisse nieder zu schreiben.

Noch in Holland hatten wir nach den beiden Starkwind Tagen, doch noch gutes Wetter und tollen Segelwind den wir mit der Familie Keel geniessen durften. Auch der kleine Malik hat gut mitgeholfen und versuchte sich beim “Winchen”. Kaum verabschiedete sich die junge Famillie in Amsterdam kommt auch schon Denise an Board. Mit ihr ging es nach einem Spaziergang um uns wach zu halten, endlich, um halb 2 in der Nacht los, durch Amsterdam. Die Erlebnisfahrt im Konvoi mit 9 anderen Schiffen war nach 13 Brücken unter Motor nach ca. 2 Stunden zu Ende. Die Durchfahrt durch das schlafende Amsterdam entlang den Grachten und Gassen war jedoch ein eindrückliches Erlebnis. Den Rest der Standemastrout nach Süden haben wir Motoren müssen da es zwei Tage lang absolut kein Wind hatte. Die engen und schönen Kanäle mit den unterschiedlichsten Brücken waren es trotzdem wert. Danach waren paar Tage aufkreuzen in den Süd Holländischen Fjorden angesagt und wir konnten endlich zwei Nächte den Anker werfen. Zudem hatten wir grossen Spass daran unsere alte Rettungsinsel zu Testen. Dabei war es eindrücklich zu sehen wie unglaublich schwer es ist mit aufgeblasener Schwimmweste in die Rettungsinsel zu klettern.

Ende Süd Hollands konnten nun alle einwandfrei Schleuse Fahren (ob bei den Frachtern oder vollgequetscht mit Sportbooten) und Funken war auch Routine geworden. Hier gab es wieder einen Crew Wechsel und die Lüdis / Wermuts kamen für 3 Tage an Board. Sie haben anscheinend einen Törn von Vliesslingen nach Calais gebucht mit perfektem Wind, kitschigen Sonnenuntergänge, Delfine und Glühlagen.

Danach ging es weiter mit der Strömung und gegen den Wind nach Boulogne-sur-Mer. Wo wir dann nach 5 Tagen Kitesurfen zu Romans und Jonas Gunst und häufigem studieren des Wetters endlich ein Fenster für die nächsten grösseren Schläge gefunden haben. Wir stachen noch in die alte See mit nahezu null Wind. Mit dem Motor rollten wir dahin, bis wir genug Wind hatten, um zu segeln. Nach 70nm übernachten wir in einem schönen Dorf zwischen Kreidefelsen. Gleich am Morgen geht es weiter um den letzten Tag Ostwind auszunutzen. Mit dem Genacker und späterem Schmetterlingen rollten wir die 95nm bis in die Nacht nach Cherbourg.

Die «Jollity» mit Essen, Wasser und Most getankt, geht es hart am Wind gerefft in eine Ankerbucht. Am Morgen danach segelten wir mit Highspeed von 12kn mit der Strömung (ca. 6kn) und komischer See nach Alderney. Wo wir aber aufgrund von Covid 19 restriktionen abgewiesen wurden. Mit etwas glücklichem Timing konnten wir aber 5h später genau bei Hochwasser in Carteret einlaufen. Das spezielle an Carteret war, dass die Hafeneinfahrt, bei Ebbe komplett austrocknet. Deshalb hatten wir bei Flut ein Fenster von ca. 30 Minuten um einzulaufen welches nach einem langen Segeltag gut getimet sein muss. Hier war dann einen Tag geniessen angesagt. Roman konnte doch noch sein Gleitschirm benutzen und kam überglücklich bei Sonnenuntergang nach stundenlangem Soren an den Dünen zurück. Wir waren derzeit spazieren an der Küste und liefen die nun ausgetrocknete Hafen Einfahrt die wir am Abend zuvor gefahren sind.

Bei schönstem Segelwetter geht es weiter nach Les lles Chausey, wo wir lernten mit Strömung zu Manövrieren. Mit Geduld und „Flösen“ geht alles, wie wir in der Motorboot Schule auf der Aare gelernt haben. In der engen Passage wo wir vorne und unten an Bojen angemacht sind hatte es bei spitzen Zeiten gut 3kn Strömung bei einem Tiden unterschied von 9m.

Nach einem Tauchgang von Jonas bei Ebbe mussten wir feststellen das all unsere Tiden Berechnungen und Hoffnungen, dass unser Tiefenmesser zu wenig anzeigt, zu optimistisch waren. Wir steckten bereits im Sand. Und die nächste Ebbe sollte noch 40cm tiefer sein. Also war umparkieren angesagt. Zum Glück fanden wir einen anderen Platz einige Bojen weiter aussen welcher einen zusätzlichen halben Meter tiefe bot. Danach konnten wir dann aber wieder unbesorgt die Inseln erkunden. Nach drei Nächten geht es bei null Wind weiter nach St. Malo. Wir Ankerten in einer nahegelegenen Bucht da die Hafengebühren in St. Malo galaktisch hoch sind. Romans letzter Abend endete jedoch dadurch mit grollenden Wellen Geräusch und starkem Schaukeln, so das allen etwas mulmig wurde und wir früh ins Bett gingen. Dabei beobachteten wir noch wie die Küstenwache ca. 2 Stunden lang die Küste mit Booten und einem Helikopter absuchte.

Bei Sonnenaufgang ging es dann nach St. Malo wo Roman uns verlassen hat und wir Kira an Bord begrüssen durften.

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