Nachdem wir über einen Monat im Kreis gefahren und die Grenadienen uns immer mehr zur Heimat wurden, zog uns das Fernweh immer stärker aus den bekannten Gewässern ins Neue und Unbekannte. Ganz so schnell konnten wir uns aber noch nicht verabschieden. Denn nun endlich hat sich die Tula mitsamt Crew auf den Weg in Richtung Süden gemacht. Die tollen Leute von der Tula wollten wir natürlich unbedingt wieder sehen. Und so kam es, dass wir noch einmal fast eine Woche auf dem Paradiesischen Tobago Cays verbrachten. Die Tage flogen mal wieder nur so dahin. Wir haben immer wieder herrlich gegessen, uns ein übers andere Mal beim Schnorcheln die Unterwasserwelt angeschaut und sind fast jeden Tag Kitesurfen gegangen. Zwischendurch gab es für die Crew der Tula Kiteunterricht, zuerst nur theoretisch und am Tag darauf dann auch im Wasser. Mal wieder war es schwer den Anker zu lichten und diesen wunderbaren Fleck Erde zu verlassen.
Und doch sind wir bald bei perfekten Segelbedingungen unterwegs nach Bequia, der Ort, an dem wir Silvester gefeiert hatten, den wir aber nie bei Tageslicht gesehen hatten. So segelten wir bei rund 50 Grad am Wind mit 8.5 Knoten in Richtung Bequia als plötzlich unsere Angelleine ausschlägt. Sofort bremsen wir auf eine gemütliche Geschwindigkeit, um den Fisch nicht wieder zu verlieren. Fast eine Stunde später ist der Fang an Bord: Der grösste Mahimahi den wir je gefangen hatten. Satte vier Kilogramm Filet war an dem rund einen Meter langen Fisch dran. Genug, dass wir in Bequia ein paar Segelfreunde zum Sushi essen einladen konnten. Bequia ist ein herrliches Dorf mit einem ganz tollen Charme und ein Tummelplatz für die Segelszene.
Der nächste Stopp war dann die Insel St. Vincent selbst. Entlang der Westküste sind wir gegen Norden gesegelt und haben dort in einer wirklich einsamen Bucht geankert. Ein Strand mit schwarzem Vulkansand, eingeklemmt zwischen mit Wald bewachsenen Hügeln und nur zwei Mal kam ein Fischer vorbei, um uns einen frisch gefangen Tunfisch zu verkaufen. Auch die Unterwasserwelt war, aufgrund des schwarzen Vulkangesteins und der steilen Küste, etwas vom spannendsten was wir bis anhin gesehen hatten.
Unser nächstes Ziel mussten wir beizeiten erreichen. Denn in der kleinen Cumberland Bay war ein Schiffszirkus angekündigt. Den wollten wir natürlich auf gar keinen Fall verpassen! Und natürlich hat sich das gelohnt. Erst durften wir eine akrobatische Nummer in den Mästen eines Segelschiffes geniessen. Danach hat uns Paolo mit seiner Begabung fürs Magische und einer sagenhaft lustigen Choreografie rund ums Segeln in seinen Bann gezogen. In Cumberland sind wir dann auch eine Woche geblieben, um von dort das Landesinnere der Insel zu erkunden und mit unseren neuen Freunden vom Zirkus und wieder die Tula Crew die Abende zu geniessen. Wasserfälle, Dschungel und das Filmset aus den Pirates of the Caribbean Filmen waren nur einige der Sehenswürdigkeiten welche in Kürze zu erreichen waren.
Doch so langsam wollten wir wirklich endlich neue Wasser unter unserem Kiel wissen. Und so entschieden wir definitiv in die Dominikanische Republik zu fahren. Und so kam es dass wir einen Tag vor der Abfahrt noch ein neues Crewmitglied auf der Jollity begrüssen durften. Jonathan, ehemals mit der Tula unterwegs, wird von nun an mit uns und der Jollity die Karibische See unsicher machen.
2 Comments
Pronto · March 10, 2021 at 8:09 pm
Hallo meine Lieben,
Super schön die tollen Bilder und Videos. Mit grossen Interesse haben wir heute Abend alles angesehen. Auch die Texte sind informativ.
Liebe Grüsse an die ganze Crew.
Der ehemalige Mitsegler der „Roald Amundsen“
SY Jollity · March 11, 2021 at 9:43 pm
Vielen Dank! Wir freuen uns natürlich sehr wenn unser Blog gerne gelesen wird.
Ganz liebe Grüsse von der Jollity Crew