Dieser Blog Beitrag beginnt mitten auf dem Wasser. Und zwar genau auf der Portugiesischen Grenze. Er beginnt mit einem Ritual welches jeder Segler kennt wenn er sein Heimatland verlässt. Zum fünften mal auf unserer Reise setzten wir eine neue Gastflagge. Für uns ist dies jedes mal der Moment, wenn wir zurück blicken, uns daran denken was wir tolles erleben durften, in dem Land welches wir soeben verlassen. Zugegeben bringt das Überqueren von Landesgrenzen, gerade in Europa, kaum eine Veränderung mit sich. Trotzdem, für uns sind das erreichte Meilensteine auf unserer Reise.

Die Reise führte uns an diesem Tag nach Viana de Castelo, dem ersten Hafen nach der Grenze. Am liebsten hätten wir diesen Stopp ausgelassen, da wir nicht sicher waren ob wir überhaupt im Hafen anlegen können, der Wind hat aber leider nicht mitspielen wollen. Tatsächlich hatten wir mit unserem Tiefgang im Hafen von Viana eigentlich keine Platz. Keine 10 Meter nach der Hafeneinfahrt zeigte der Tiefenmesser bereits an, dass wir tief im Schlamm stecken. Glücklicherweise konnten wir ohne Probleme rückwärts wieder raus fahren und direkt bei der Einfahrt an ein anderes Schiff anlegen. Dieser Platz war ganz bestimmt nicht so vorgesehen, für eine Nacht reichte es jedoch allemal aus.

Die Windprognosen für den nächsten Tag sehen wieder einmal vielversprechend aus. Und wie wir schon früh auf unserer Reise lernen mussten. Wenn der Wind einem gut gesinnt ist, sollte man ihn nicht vergrämen und die Chance besser nutzen. Das Tagesziel war Leixões, nahe bei Porto, wo wir in einem Industriehafen direkt vor der Mole der Marina unseren Anker für eine Nacht auf den sandigen Grund fallen liessen

Das Ziel für den darauf folgenden Tag war Figueira da Foz, wo wir nach einen herrlichen aber langen Segeltag, nach 80 Seemeilen, gegen Mitternacht im Hafen einliefen. Ganz zuverlässig hatten uns auch an diesem Tag wieder einmal die Delfine besucht.

Für die nächsten Tage war ein Sturm angesagt welcher auch grosse Wellen bringen sollte. Vorher sollte es aber noch einmal einen guten Segeltag geben. Die Frage war also wo wir die nächsten vier Tage verbringen wollten. Wir entschieden uns für Nazaré, welches vor allem für die grössten Wellen der Welt bekannt ist. Da trifft es sich nicht schlecht, dass wir an einem Stürmischen Tag da sein sollten. Nazaré hat uns wirklich sehr gut gefallen. Einerseits fanden wir, dort wo die grössten Wellen der Welt einlaufen sollen, einer der am besten geschützen Hafen auf unserer Reise. Während direkt vor der einfahrt vier Meter grosse Wellen auf den Strand donnerten, merkten wir wenige Meter dahinter in der Marina überhaupt nichts. Keine zehn Centimeter sind die Wellen in der Marina gross. Andererseits gefiel uns auch die Stadt, an einen Hügel, und auf eine Klippe gebaut, sehr gut. Und nicht zuletzt sind die Spektakulären Wellen an der Praia Norte ein Spektakel für sich. Zwar konnten wir nicht die ganz grossen Wellen beobachten. Trotzdem haben sich durch die besonderen Gegebenheiten vor Ort, Wellen von 8-10 Meter aufgebaut. Der Grund dafür ist, dass ein mehrere hundert Meter tiefer Canyon bei Nazaré bis an die Küste verläuft und deshalb die Dünung vom Atlantik ungehindert einlaufen kann wo sie sich mit den normalen Wellen vereint und durch eine Südliche Küstenströmung noch verstärkt wird.

Bis nach Lissabon waren es noch rund 80 Meilen, welche wir an Flurins Geburtstag an einem Tag segelten. Kurz nach der Rundung des letzten Kaps gab es, während wir mit Gennaker in Richtung Lissabon rauschten, Älplermakronen mit Apfelmus. Kurz danach musste der Gennaker runter, da wir von starken Böen erwischt wurden und sich das Schiff ungemütlich stark gegen Lee neigte. Leider waren wir ca. eine Stunde zu früh am Kanal zur Stadt und wir hatten noch starke Gegenströmung. Eine gute Stunde später erreichten wir, vorbei an beleuchteten Schlösser und Denkmäler, trotzdem die Marina und liessen uns glücklich und zufrieden in den Schlaf fallen.

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